Bernard Roux
Wer sagt da etwas von „total abgedreht?“
Er hat konsequent den zum großen Teil grausamsten Kitsch in Loire-Thal gesammelt und damit sein privates Paradies gestaltet, womit er glücklich ist. Manche meinen es könnte auch eine Hölle des Kitsches sein! Der Garten ist aus dem Fels herausgehauen und im Vorbau des „Wohnhauses“ befindet sich die Küche und dahinter in den Fels gehauen, befindet sich das Wohnzimmer und das Schlafzimmer. Bernard Roux, seine Frau und seine Tochter waren so liebenswürdig uns auch in seine Höhlenwohnung einen Blick werfen zu lassen, wobei es uns noch schwindeliger wurde. Während die Küche noch den üblichen durchschnittlichen bürgerlichen Normen entspricht, ist das „Wohnzimmer“ weniger ein Zimmer in dem die Familie Roux wohnt, sondern eine Anhäufung, oder ein Aufmarsch von unzähligen Puppen, schillernden Figuren und weiterem unbeschreiblichen vollkommen unpraktischen, doch mit Vorbehalt „dekorativen“ Gegenständen.
Im 5m hohen Schlafzimmer sind Vitrinen mit einem weiteren Sammelsurium anzutreffen. Beim Anblick dieser normalerweise an der optischen Schmerzgrenze sich befindenden überbordenden Anhäufung von sich manifestierender, plastischer Gefühlswallungen, drängt sich die Frage auf, ob hier nicht doch der Punkt erreicht wird, wo die Quantität des Sammelsuriums in Qualität um schlägt und zu einer doch faszinierenden, phantastischen Inszenierung wird – man denke hierbei an Jeff Koons!