Bilderträume – Surrealismus in Berlin

Bilderträume – Surrealismus
Die Sammlung Ulla und Heiner Pietzsch

Ausstellungsdauer: 
19. Juni - 22. November 2009

Ausstellungsort: 

Neue Nationalgalerie 
Potsdamer Straße 50
10785 Berlin

Die Sammlung des Berliner Ehepaares Ulla und Heiner Pietzsch zählt zu den herausragenden deutschen Privatsammlungen der Klassischen Moderne, die auch international keinen Vergleich zu scheuen braucht. Erstmals wird diese Sammlung nun umfangreich mit über 150 Werken in Berlin gezeigt und vom 19. Juni bis 22. November 2009 in der Neuen Nationalgalerie präsentiert. Den eindrucksvollen Kern der Sammlung bilden hochkarätige Werke des Surrealismus in Paris. Ihr zweiter Hauptakzent liegt auf der Weiterentwicklung dieser Ansätze zum Abstrakten Expressionismus in Amerika.

Die Welt der Träume und Fantasie, des Unbewussten und Mysteriösen, der Sexualität und Gewalt bestimmen die Inhalte der surrealistischen Kunst der 1920er und 30er Jahre. Freie Assoziationen und die Idee der „Ecriture automatique”, des vom Verstand losgelösten, spontanen Schaffens, prägte die Entstehung dieser Kunstwerke. Berühmte Gemälde wie „Tête de L'ange du foyer" von Max Ernst, „Les complices du magicien” von René Magritte oder „Peinture” von Joan Miró werden gemeinsam mit einzigartigen Werken von Balthus, Hans Bellmer, Salvador Dalí, Paul Delvaux, André Masson und Yves Tanguy für fünf Monate zu Gast in der Neuen Nationalgalerie sein. Weniger bekannte, aber keineswegs weniger bedeutende Arbeiten von Künstlern des surrealistischen Umfeldes vervollständigen das Bild, so von Victor Brauner, Leonor Fini, Oscar Dominguez oder Valentine Penrose.

Im New York der 40er und 50er Jahre entwickelte sich der Verzicht auf verstandgesteuerte Prozesse durch die Auswanderung zahlreicher Künstler weiter und beeinflusste die Entstehung des Abstrakten Expressionismus. Die Sammlung Pietzsch zählt beeindruckend viele Arbeiten aus dieser Zeit der Ursprünge der New York School zu ihrem Bestand. Den Beginn der Vorherrschaft New Yorks in der Kunst dokumentiert sie mit fantastischen frühen Arbeiten von Jackson Pollock, Ad Reinhardt, Mark Rothko, Robert Motherwell und Barnett Newman. Hinzu kommen bedeutende späte Werke des emigrierten Max Ernst wie „Painting for Young People” oder die Fragmente der Urversion der Skulptur „Capricorne”. Weiterhin umfasst die Sammlung Pietzsch eindrucksvolle Beispiele der zeitgleichen Entwicklungen in Mexiko, wohin auch mehrere Surrealisten ausgewandert waren, darunter Arbeiten der in deutschen Sammlungen kaum vertretenen Frida Kahlo und Diego Rivera.

Die Ausstellung wird ausgewählte Einzelwerke der Nationalgalerie in Dialog zur Sammlung Pietzsch setzen. Historische Porträtfotografien der Künstler von nicht weniger berühmten Fotografen wie Arnold Newman, Man Ray und Brassaï, ebenfalls aus der Sammlung Pietzsch, ergänzen die Präsentation.