„art-imaginär 2009”

„art-imaginär 2009”

3. große internationale Ausstellung der phantastischen und visionären Kunst

 

Ausstellungszeitraum: 27. September bis 25. Oktober 2009,  Mo-Do von 10-14 Uhr und Fr von 15-18 Uhr

Ausstellungsort: Kulturzentrum HERRENHOF, 67435 Neustadt an der Weinstraße-Mußbach, An der Eselshaut 18, Büro: 06321-9639 99-0 sowie Fax 96 39 99-13. Mail: info@herrenhof-mussbach.de 

Kurator: Otfried H. Culmann, LABYRINTHE – Gesellschaft für phantastische und visionäre Künste

 

An der Ausstellung sind  75 Künstler/innen aus 10 Ländern beteiligt.

Peter Ackermann + Bernhard Apfel + Utz Arnoldi + WESSI Benderlieva Karlhofer + Myriam Bat-Yosef + Nicolaus zu Bentheim + Johfra van den Berg + Serge Brignoni + Alice Buis + Agustin Cardenas + Fabricio Clerici + Otfried H. Culmann + Salvador Dali + Doremi + Tine Duffing & Cocoon + Edgar Ende  + Leonor Fini + Ernst Fuchs + Joachim Geissler-Kasmekat + Walter Grab + Peter Gric + Friedrich Gross + Fabius von Gugel + Joe Hackbarth + Veronika Hagen + Wolfgang Harms + Rudolf Hausner + Claus Dietrich Hentschel + Werner Holz + Herrmann Hoormann  + Fritz Hörauf + Emy Hudecek + Wolfgang Hutter + Michel-Claude Jullian + Edgar Jené + Heinz Jung + Lukas Kandl + Helmut Kies + Karl Korab + Edgar Landherr + Hannelore Langhans + Barbara Lenz + Ellen Lórien + Jaime Makinde + Roberto E. Matta + Max von Moos + Hans-Peter Müller + Alexandra Müller-Jontschewa + Hellmut Neukirch + Wolfgang Ohlhäuser + Erik Olson + Wolfgang Peuker + Dieter Peukert + Silvia Quandt + Tamara Ralis + Kurt Regschek + Carl-W. Röhrig + Victor Safonskin + Hundertwasser + Dietrich Schuchardt + URSULA Schultze-Bluhm + Ludwig Schwarzer + Cornelia Simone-Bach + Manfred Sillner + Ernst Steiner + Piero Strada + Charles F. Soehnée + Esaias Thóren + Elke Wassmann + Bruno Weber + Woldemar Winkler + Paul Wunderlich + Siegfried Zademack + Mac Zimmermann

Außerdem zeigen wir bei der „art-imaginär 09" zwei Sonderausstellungen :

 

Sammlung Westermann im Kunstkabinett  

Die seit 1975 bestehende Sammlung Westermann besteht im Grunde aus zwei Werkgruppen. Zum einen sind es Arbeiten auf Papierformat DIN A6, dem Format der Postkarte. Zum anderen sind es die vom Sammler selbst gebauten Objektboxen, kleine Holzkästen im Standardformat 17 x 13 x 2,5 cm. Diese Objektboxen sollten auf die Bitte des Sammlers hin von Künstlerinnen und Künstlern verändert und gestaltet werden. Dabei wurden den Schaffenden alle nur denkbaren Möglichkeiten offen gelassen. Ausschlaggebend war, dass die Box in der jeweiligen Arbeit enthalten sein musste. Somit war ein Basisformat geschaffen, während das eigentliche Profil der Sammlung letztendlich in der Hand der Künstler lag. (...)

Von Anfang an war geplant, die Sammlung immer wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So wurde die Sammlung bis heute in verschiedenen Museen und Galerien gezeigt. Von Beginn an bestand beim Sammler auch die Absicht, die Sammlung einer musealen Einrichtung als Schenkung zu überlassen, was 2001 durch die Schenkung eines Teilaspektes an die Städtische Galerie Fruchthalle seiner Geburtsstadt Rastatt realisiert wurde.

Bisher zeichnete sich die Sammlung Westermann durch eine bewusst offen gehaltene Vielfalt der künstlerischen Richtungen und Artikulationen aus, deren alleiniger gemeinsamer Nenner das Basismodell der Box war. Eine von Anbeginn bestehende Vorliebe und Auseinandersetzung des Sammlers mit dem Phantastischen, Surrealen und Mystischen in der Kunst unserer Tage zeigt der Aspekt der Sammlung Westermann an den Werkbeispielen, die im Kunstkabinett, bei der „art imaginär 2009“ gezeigt werden.

 

Ein Klassiker der Phantastischen Kunst – Woldemar Winkler im Ausstellungssaal im „Getreidekasten" 

Woldemar Winkler ist 1902 in Mügeln (Sachsen)  geboren und 2004 in Gütersloh gestorben.

Winkler arbeitete ab 1919 zunächst in Architekturbüros in Dresden und Pforzheim, weil sein Vater, ein strenger Wirtschaftsberater, gegen einen künstlerischen Beruf war. Nach zwei Jahren fing er an der Staatlichen Akademie für Kunstgewerbe in Dresden an zu studieren – Architektur bei Prof. Simmang, aber auch Malerei bei Prof. Carl Rade, bei dem er 1925 Meisterschüler und ein Jahr später Assistent wurde. Im Dresden der Weimarer Republik traf er auf Künstler wie Otto Dix und Oskar Kokoschka.

1927 ereilte Winkler ein Ruf von Hofrat Prof. Simonson-Castelli an dessen private „Akademie für Zeichnen und Malen“, wo er unter anderem Kate Diehn-Bitt unterrichtete. Bereits ein Jahr später übernahm er bis 1941 die Leitung der Akademie. Winklers Arbeiten, die er ab 1927 für städtische Gebäude in Dresden angefertigt hatte, wurden von den Nationalsozialisten teilweise als „entartet" zerstört. Außerdem wurde ihm unterstellt, Juden und Kommunisten zu unterstützen und versteckt zu halten.

Im Jahr 1941 wurde er zum Kriegsdienst einberufen, wo er als „Lehrangestellter für soldatische Werkarbeit“ tätig war. Winkler geriet 1943 in Kriegsgefangenschaft (bis 1947). Bei der Bombardierung Dresdens wurde ein Großteil seines künstlerischen Schaffens wie auch sein Atelier zerstört. Winkler lernte seine Frau Margret Horstkotte kennen und zog ins ostwestfälische Gütersloh. Er arbeitete als Maler, Illustrator und Gestalter für Bücher, Glasfenster und Wandgemälde. Ab 1960 unternahm er jedes Jahr Arbeits- und Studienreisen nach  Vence in Südfrankreich, wo er 1970 Max Ernst kennen lernte.

Seit Mitte der 1960er Jahre wurden Winklers Grafiken, Skulpturen, Collagen und Assemblagen regelmäßig in Galerien, Kunsthallen und Museen ausgestellt, so z.B. im Musée Ingres in  Montauban oder im Loenhardi-Museum Dresden. Ein Angebot der DDR, nach Dresden zurückzukehren, lehnte er ab. 1976 und 1980 nahm Winkler an den Biennalen in Spanien teil. Ihm wurde das Bundesverdienstkreuz (1982) und der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen (1987) verliehen. 1992 ernannte man ihn zum Honorar-Professor im Fachbereich Kunst an der Universität Gesamthochschule Paderborn. Am 30. September 2004 starb Winkler im Alter von 102 Jahren in seinem Haus in Gütersloh-Niehorst.

Weitere Informationen: http://www.woldemar-winkler.com und http://de.wikipedia.org/wiki/Woldemar_Winkler

Zur Ausstellung gibt es den Katalog Woldemar Winkler „Kostenlose Wunder“.

 

Eröffnung am 27. September 2009, 11 Uhr 

Begrüßung: Gustav Adolf Bähr, Vorsitzender der Fördergemeinschaft Herrenhof-Mußbach: „Das Universum ist größer"

Gerhard Habarta, Österreich, Galerieleiter, Ausstellungsmacher, Verleger und Autor des aktuell herausgekommenen „Lexikon der phantastischen Künstler” (http://www.lexikon-surreal.com/): „Die phantastische Kunst"

Clemens Joeckle, Leiter der städtischen Galerie Speyer: ”Lebende Skulpturen"

Performance: Tine Duffing & Cocoon

 Zur Ausstellung erscheint ein bibliophiler Katalog mit ca. 90 Seiten

 Inhalt: Liste der teilnehmenden Künstler/innen, „Definitionen zur Phant. Kunst" von O.H.Culmann

 

„Über Surrealismus"

von Edgar Jené: „Edgar Jené und der Surrealismus"

von O.H.Culmann: „Die Sammlung Westermann", „Woldemar Winkler" 75 Künstlerbiografien – Texte — Bilder