Des Kaisers neue Kleider

„Des Kaisers neue Kleider" – Der Schwindel der Modern"  

Reinhard Müller-Mehlis, Lagen Müller Verlag

Wer sich mit der zeitgenössischen Kunst kritisch auseinandersetzten will, ist bei diesem Buch richtig! Wer es gelesen hat, wird verstehen, warum es über das Buch recht wenige Rezensionen gibt, denn in dem Buch ist solch ein kunstpolitisches Dynamit, dass es dem Kunstbetrieb wohl am liebsten wäre, wenn das Buch überhaupt nicht in der Öffentlichkeit bekannt werden würde. Da sollten wir doch etwas dagegen tun, indem wir alle das Buch lesen und weiterempfehlen. Wer sich fragt, warum die abstrakte Kunst nach 1950 solch eine dominate Rolle bei uns gespielt hat und welche Funktion der CIA dabei hatte, wird auch hier eine Antwort finden. Überhaupt wird er skandalöse Informationen aus dem Kunstbetrieb in dem Buch finden, welche nicht in Kunstmagazinen zu lesen sind.
Otfried Cullmann

Inhalt:
Vorherrschende Tendenzen der zeitgenössischen Kunst leben vom Geniekult und von einer Narrenfreiheit der Beliebigkeit. Der Säkularisierung alles Bildhaften entspricht die Pflege von Märtyrerlegenden, von verfälschten Biografien und unterdrückten Wahrheitsbeweisen. Längst weiß der Kunstbetrieb sich dieser Tendenzen Gewinn bringend zu bedienen: von Vincent van Gogh über Ludwig Kirchner bis zu Joseph Beuys. Als kritischer Beobachter der Kunstszene seit den Sechzigerjahren registriert Reinhard Müller-Mehlis die Dominanz von Pseudogenies und erfolgreichen Selbstdarstellern. Händler, Sammler und Meinungsmacher verbanden sich zu einflussreichen Verabredungskartellen. Staatliche und kommunale Museen sind ihnen zu Diensten. Der Beifall der Medien fördert das vermeintliche Fortschreiten einer permanenten Avantgarde als eine angeblich innovative Ereigniskultur. Dem Abstieg der Institutionen entspricht der Niedergang der Kunstkritik als einer Art Applaus-Gewerbe. Das demokratische Grundprinzip der Mitbestimmung versagt vor einer diktatorischen Gleichschaltung. Was eben noch im Abseits der Anti-Kunst stand, wird zu einer alles durchdringenden offiziellen Didaktik. Mit diesem Buch liefert Reinhard Müller-Mehlis Schilderungen auf der Grundlage seiner umfangreichen Notizen, seiner präzisen Erinnerungen und seiner persönlichen Begegnungen: Wissen aus erster Hand also und aus zugänglichen Quellen.

Müller-Mehlis nimmt auch in dem Buch eine positive Position zur Phantastischen Kunst und zum Manierismus ein!